P.S.: (21.12.2016) Ich habe den Dekan am 7.10.2016 gebeten, uns zu gestatten, ein kleines, effizientes IRB zu betreiben, und dazu den folgenden Vorschlag dem Fakultätsrat zur Entscheidung vorzulegen. Meines Wissens hat sich der Fakultätsrat weder am 2.11.2016 noch am 21.12.2016 dieser Sache angenommen.

Der Dekan hat statt dessen am 1.11.2016 beschlossen, ein IRB unter erheblich strikteren Auflagen zu gründen, als es etwa in der Medizin üblich ist. Insbesondere hat der Dekan beschlossen, ein IRB nicht etwa den Lehrstühlen anzuvertrauen, die an dieser Fakultät tatsächlich im weitesten Sinne Versuche am Menschen durchführen, sondern statt dessen eine große Kommission unter fachfremden Vorsitz mit externen Mitgliedern zu gründen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es unter diesen Bedingungen möglich ist, die Bereitschaft kompetenter externer Mitglieder zu gewinnen, die willens sind, im Wochenrhytmus in Jena über aktuelle Experimente zu entscheiden.

Es erscheint mir nicht nachvollziehbar, warum das Dekanat für Experimente in den Wirtschaftswissenschaften strengere Kriterien fordert, als es z.B. in der Medizin (auch an der FSU) üblich ist. Ich sehe in der Entscheidung des Dekanats einen bedauerlichen Rückschlag für die experimentelle Forschung an der FSU.


P.P.S.: (20.10.2017) Meine Befürchtungen scheinen bestätigt. Ich habe am 7.11.2016 einen ersten Antrag an das vom Dekan eingerichtete IRB geschickt. Bis heute, fast ein Jahr später, hat sich das IRB nicht zu diesem Antrag geäußert.
Hier ist mein Vorschlag vom 7.10.2016:

Vorschlag für ein “Institutional Review Board” (IRB) an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der FSU

Zur Notwendigkeit eines IRB:
Es gibt bereits zwei Fakultäten an der FSU mit einer Ethikkommission: Ich habe mit beiden Kommissionsvorsitzenden geredet. Mit Nikolaus Knoepffler, dem Vorsitzenden an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, schon vor einiger Zeit, mit Ulrich Brandl, dem Vorsitzenden an der medizinischen Fakultät, vor wenigen Wochen. Beide sehen die Notwendigkeit einer pragmatischen Prüfung von Forschungsvorhaben auch für unsere Fakultät. Beide haben in ihren jeweiligen Kommission bereits genug zu tun. Verständlicherweise wollen beide nicht wirklich die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät unter ihre Fittiche nehmen. Wenn wir also die Dienste eines IRB in Anspruch nehmen wollen, müssen wir das selbst tun.

Ich habe mich ferner bei anderen Universitäten erkundigt. Es gibt z.B. bereits seit 2012 eine Ethikkommission an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der LMU München. Die Arbeit dort läuft recht strukturiert ab. Soweit ich es verstanden habe, sind die meisten Anträge nicht kontrovers und können von einem Mitglied der Kommission nach Aktenlage positiv beschieden werden. Die Kommission trifft sich normalerweise nur einmal im Jahr.

Mögliche Argumente gegen ein IRB
Praktische Umsetzung
Ich würde mich freuen, wenn der Fakultätsrat meinen Vorschlag wohlwollend prüfen würde.